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studio_v1.11
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1993-08-24
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4KB
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75 lines
Daniel Pörtner
Studio V1.11
------------
Studio wird von MacroSystem vertrieben und ist ein Paket um die Fähigkeiten
des eigenen Druckers besser auszunutzen als das mit den vorhandenen Standard-
WB-Treibern möglich ist. Für DM 69,- (man beachte die enormen Preisdifferenzen
bei den einzelnen Händlern) erhält man ein Handbuch (104 Seiten) und eine Dis-
kette mit der Software. (Verpackung und Handbuch sind recht umweltfreundlich
gestaltet - gut so !) Diese besteht aus den Druckertreibern für 24/48-Nadel-
drucker (unterstützt werden Drucker von Oki, Star, Brother, Citizen, Seikosha,
Epson, Fujitsu, Panasonic und Nec), die HP-Deskjet-Familie, wobei zwischen Farb-
druckern mit 3 (500C) und 4 Farben (550C) unterschieden wird und Laserdruckern
mit Laserjet-Emulation. Ich selber benutze Studio mit einem Deskjet 550C, so daß
ich natürlich nur über diesen Druckertreiber Aussagen machen kann.
Ferner befinden sich auf der Diskette das Druckprogramm "Studio" zum Plazieren
und Drucken von Grafiken und spezielle Treiber für die Kombinationen Pagestream/
Deskjet oder Pagestream/Laserjet (mangels Pagestream nicht getestet).
Die Installation erfolgt mit dem Installer von Commodore. Nach deren Durchfüh-
rung befindet sich im Verzeichnis devs:printers der gewählte Treiber, der über
den Voreinsteller Printer der WB ganz normal gewählt wird.
Im Verzeichnis Prefs findet man nun einen gegnüber PrinterGFX erweiterten Vor-
einsteller für die Grafikeinstellungen des Druckers. Hier gibt es Einstellungs-
möglichkeiten für das Druckmedium (Z.B. Papier, Folie), Druckart (neben Uni- und
bidirektional auch Smart-Bi: Der Drucker druckt genau dann bidirektional, wenn
keine Qualitätseinbußen zu erwarten sind), Druckqualität, Kompressionsmethode für
die Übermittlung der Daten zum Drucker und vieles anderes. Leider wurden hier
nicht alle Möglichkeiten des Printer-Voreinstellers der WB übernommen, so daß
man diesen weiterhin benutzen muß.
Sehr wichtig ist aber ist noch die Auswahl der jeweiligen Dithermethode, die die
Umwandlung der Farben einer Grafik in entsprechende Druckmuster bestimmt. Hier
gibt es sehr viele Möglichkeiten. Neben den zahlreichen mitgelieferten Dither-
Patterns kann man sich auch noch seine eigenen editieren.
Mit der Auswahl der jeweils optimalen Einstellung (die ja von Grafik zu Grafik
verschieden sein kann) ist meiner Meinung nach der durchschnittliche Anwender
(etwa ich) überfordert. Diesen Eindruck hatte wohl auch der Autor (Wolf Faust).
So findet sich im Handbuch im Abschnitt 'Customize Dither' tatsächlich folgendes:
"Hatten sie bislang noch leicht zu lachen, dann ist das jetzt vorbei. Ich ver-
spreche Ihnen, daß sie jetzt nichts mehr zu lachen haben." (Zitat Ende)
Dieses Problem hätte bestimmt etwas entschärft werden können, wenn der Autor
einige Faustregeln für die Wahl der Einstellungen aufgelistet hätte. So bleibt
einem eigentlich nur das zeit- und kostenintensive Ausprobieren. Ich benutze
mittlerweile oft einfach Floyd-Steinberg-Dithering. Dafür wirken die Farben aber
auch manchmal erwas schmutzig, weil der Drucker zu viele schwarze Punkte unter
die Farbflächen mischt.
Nun endlich zu den Druckergebnissen: Hat man nun die oben beschriebene Hürde
durch Probieren oder Erfahrung gemeistert, so kann man auf ausgezeichnete Ergeb-
nisse hoffen. Die erreichte Farbpalette ist erstaunlich und die Druckgeschwin-
digkeit relativ hoch. (Hängt natürlich sehr von der Grafik ab.)
Mit dem Druckprogramm Studio kann man außerdem noch die Grafiken in beliebiger
Größe und vor allem millimetergenau justiert drucken. Dies ist sinnvoll, wenn
man z.B. Grafiken nachträglich in ein TeX-Dokument einfügen will. Dazu beim
Setzen des Textes lediglich genug Platz lassen und mit Studio nachträglich die
Grafik einfügen. Das Druckprogramm gibt einem aber auch wiederum die Möglich-
keit, Optionen wie Dithering oder Farbanpassung auszuwählen, so daß man dazu
nicht dauernd den Voreinsteller öffnen muß.
Fazit:
Das Studio-Paket bekommt man zwar nicht gerade geschenkt, es ist aber doch we-
sentlich billiger als Turboprint Professional, dessen Disketten auch noch
kopiergeschützt sein sollen, was ich bei einem Tool für eine Frechheit halte.
Im PD-Bereich habe ich keinen Treiber gefunden, der 4-Farb-Drucker wie den Desk-
jet 550C unterstützt und da der Deskjet-Treiber der WB ja bekanntlich nur S/W
druckt habe ich Studio gekauft und es bis jetzt auch nicht bereut.